Kurzbeschreibung
Dokumat 500 ist ein vollautomatischer Dokumentationsroboter. Er dreht zufällige Einstellungen unterschiedlicher Länge, die direkt in der Kamera aneinander gehängt werden. So entfällt jegliche Nachbearbeitung des Materials, und das fertige Produkt kann direkt nach dem Aufnahmeprozess in jedem VHS-Rekorder abgespielt werden.
Der Roboter besitzt eine künstliche Intelligenz, die es ihm ermöglicht, sich selbständig in nahezu jeder Umgebung zu bewegen. Eine Infrarot Sensorik vermeidet Kollisionen. Die Kameraschwenks sind von der Bewegung der Maschine im Raum abhängig, nicht aber davon, was die Kamera sieht. Sie basieren auf einem Algorithmus, der den Roboter wirken lässt, als hätte er eine Persönlichkeit. Eine elektronische Auswertung des Kamerabildes passiert nicht. Der Roboter ist also blind.
Dennoch suggeriert sowohl das Design, als auch das Verhalten des Dokumat 500, eine in ihm wohnende Neugierde an dem Geschehen vor seiner Linse.
Seine Präsenz und die Attribute einer offensiven Beobachtung werden zunächst als spannend, nach einer Weile jedoch als nervend, aufdringlich und störend empfunden.
Das Flightcase des Roboters beherbergt nicht nur den Roboter während des Transports, sondern bietet auch Platz für ein 55 Videokassetten umfassendes Archiv seiner Dokumentationen, welches sukzessive aufgebaut wird.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Niklas Roy, Student, Universität der Künste Berlin
Entstehung
Deutschland, 2005
Eingabe des Beitrags
Niklas Roy, 08.01.2006
Kategorie
- künstlerische Arbeit
Schlagworte
- Themen:
- Archiv |
- Konzeptuelle Arbeit |
- Wahrnehmung |
- Medienkunst |
- öffentlicher Raum
- Formate:
- Performance |
- Video