Dateien
Kurzbeschreibung
Dem Wortsinn nach bedeutet Raum: Wir sind umgeben. Raum ist Umgebungsraum, der Handlungsmöglichkeiten eröffnet Die formale
Raumbestimmung wird inhaltlich geklärt durch das Handeln des Menschen, nämlich das Räumen. Dies bedeutet das Einrichten einer Umgebung, das diese erfahrbar und erinnerbar macht. Der bewohnte Raum ist unsere erlebte Umgebung, in der wir uns orientieren und verorten. Der Raum wird zum Ort, der wiedererkennbar wird und Identität vermittelt.
Raum, Zeit und Handlung bilden den Kontext der Erinnerung, die als imaginäre Wirklichkeit einen Vorstellungs- und Wissensraum im Gedächtnis aufbaut. Mit Hilfe digitaler Speicher werden heute Teile des Gedächtnisses virtuell ausgelagert, wobei das Gedächtnis das Wiederfinden und Erinnern der ausgelagerten Informationen leisten muß. Schwierig, denn die Erinnerung hat jetzt ihren Kontext verloren. Wie kann digitaler, virtueller Raum dennoch zu einem Wissensraum werden, dessen Raumordnung Orientierung gibt?
Konzepte experimenteller Medienräume bilden durch Überlagerung digitaler und physikalischer Räume ein Raumkontinuum vermischter Wirklichkeit (Mixed Reality). Die performative Installation "Murmuring Fields" ist ein Mixed Reality Audio-Archiv. Datenraum und Handlungsraum werden durch ein intuitives Interface miteinander verbunden. Im interaktiven Klangraum „Murmuring Fields" erfahren die Akteure durch Bewegung den Klang des virtuellen Raumes. Das Bodytracking-Interface berechnet die Bewegung der Akteure als Steuersignale ihrer digitalen Repräsentanten im Datenraum. Die Erfahrung von Räumlichkeit ist unmittelbar mit der körpereigenen Motorik verbunden. Sie ist Folge körperlicher Aktion, die durch Interaktion mit dem Datenraum initiiert wird. Der mediale Raum wird zum Handlungsraum, indem er die Wahrnehmung der eigenen Körperlichkeit stimuliert. Die Akteure empfinden den Klangraum als ein Instrument, das mit dem eigenen Körper gespielt werden kann. Erfahrungen aus dem Mixed Reality Probenraum werden in netzspannung.org als räumliche Manifestation vernetzten Wissens umgesetzt. Die ‚Semantic Map‘ zeigt die Übersicht der Datenbank und dient als Landkarte der Orientierung. Durch Bewegung wird der Datenraum erkundet. In einer interaktiven, dynamischen Wechselausstellung erscheinen die aktuellen Inhalte - Text, Bild, Video, Klang - und umgeben die Betrachter im Raum.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Wolfgang Strauss, Leiter des MARS-Exploratory Media Lab, Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation
Termin
- 26. Oktober 2002
Veranstalter
Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation MARS-Exploratory Media Lab
Kontakt
redaktion@netzspannung.org
Veranstaltungsort
Schloss Birlinghoven, Sankt Augustin, Deutschland
Eingabe des Beitrags
, 23.04.2003
Kategorie
- Vortrag
Schlagworte
- Themen:
- Archiv |
- Mensch-Maschine-Interaktion HCI |
- Mixed Reality |
- Raum |
- Medienkunst |
- Community |
- Datenbank |
- Wissensräume