Martin EibachMEDIENKOMPETENZ IM MUSIKUNTERRICHT |
Medienkompetenz lehren und lernen |
Zu dem notwendigen „Rüstzeug” auf dem Weg zu einer größeren Professionalität in medienpädagogischen Fragen bei MusiklehrerInnen gehört die Entwicklung eines Verständnisses von Medienkompetenz bei den SchülerInnen.
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Definition Es gibt derzeit keine allgemein akzeptierte Definition von Medienkompetenz. Aus der Vielzahl der Definitionsversuche sei ein Vorschlag von Ida Pöttinger
[link 01] [7] vorgestellt: Medienkompetenz umfasst demnach drei Dimensionen: 1. Wahrnehmungskompetenz: ¬ | die ästhetischen Formen von Medien kennen und deuten |
¬ | die Funktionen von Medien für sich selbst erkennen |
¬ | Medien hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung analysieren |
2. Nutzungskompetenz: ¬ | sich vor zu starken Medieneindrücken schützen |
¬ | Medienangebote unter Abwägung von Handlungsalternativen bedürfnis- und interessenorientiert auswählen |
¬ | sich über Medien austauschen |
3. Handlungskompetenz
¬ | Wissen, wie Medien hergestellt und verbreitet werden |
¬ | Medien selbst gestalten und interessengebunden nutzen |
¬ | auf Medien Einfluss nehmen |
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| Der iPod von Apple Macintosh
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Beispiel: Mobile digitale Musikmedien Am Beispiel mobiler digitaler Musikmedien wie dem Apple iPod lässt sich veranschaulichen, wie Medienkompetenz von SchülerInnen aussehen könnte.
Wahrnehmungskompetenz: Die SchülerInnen sind in der Lage, Musik zu speichern und zu reproduzieren und können sich mit anderen darüber austauschen. Sie benennen Verwendungszusammenhänge, in denen ihnen das Medium wichtig ist (z.B. in ihrer Freizeitgestaltung). Sie kennen ökonomische und technologische Hintergründe, die die gesellschaftliche Akzeptanz des Mediums beeinflussen (Werbung, jugendtypische Szenen, etc.).
Nutzungskompetenz: Die SchülerInnen wissen von den Gefahren übertriebener und zu lauter Verwendung mobiler digitaler Musikmedien für ihr Gehör. Sie gebrauchen diese Medien, um ihre Lieblingsmusik überall hin mit zu nehmen. Sie stellen sich selber Titellisten zusammen und nutzen aufgenommene Musik, eine eigene musikalische Identität zu entwickeln. Sie kommunizieren ihre Vorlieben und Abneigungen und akzeptieren individuelle Unterschiede.
Handlungskompetenz: Die SchülerInnen verfügen über das Wissen, wie sie z.B. aus dem Internet Musik auf ihr mobiles digitales Musikmedium übertragen und in unterschiedliche Datenformate umwandeln können. Sie erstellen selbst mp3-Dateien und erproben in Schule und Freizeit selbstständig und in kreativer Weise Möglichkeiten der Musikproduktion (Soundprogramming, Sequenzing, Tonaufnahmen etc.). Diese Ergebnisse können sie anschließend auf eigenen Geräten abspielen. Die SchülerInnen entwickeln eine kritische Urteilsfähigkeit gegenüber den Angeboten des Musikmarktes und können sich fundiert für oder gegen die Nutzung des mobilen digitalen Musikmediums entscheiden.
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