Bernhard WehleVIDEOFILME ZUR MUSIK DER ROMANTIK (only available in gERman) |
Visualisierung von Hörerlebnissen |
Beispiel: Dichterliebe op. 48 von Robert Schumann Die neuen Medien bieten für SchülerInnen den Anreiz, sich konzentriert und kreativ mit ungewohnter Musik zu beschäftigen. In dieser Unterrichtseinheit visualisieren sie mit Videoclips ihre Hörerlebnisse des romantischen Kunstliedes.
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Zeitbedarf und Rahmenbedingungen Die Unterrichtseinheit ist für den Musikunterricht der 11. Jahrgangstufe konzipiert, eignet sich aber für die gesamte Sekundarstufe II. Sie umfasst einen Zeitraum von insgesamt sieben Unterrichtsstunden bei wöchentlich einer Musikstunde. Ideal wäre eine Doppelstunde pro Woche, weil die Vorbereitung zeitintensiv ist (Hochfahren der Programme, Import der Arbeitsergebnisse, Anschluss von Kopfhörern) und der Lehrer dann besser einzeln beraten kann.
Das Unterrichtskonzept geht davon aus, dass die SchülerInnen über wenig Praxis und Hörerfahrung mit romantischer Vokalmusik verfügen. Im Modellprojekt erhielt die Mehrheit der Klasse weder Instrumentalunterricht, noch sangen SchülerInnen in einem Chor mit Bezug zur romantischen Vokalmusik. Bei den 17-jährigen konnte man gar eine ablehnende Haltung gegenüber dem romantischen Kunstlied feststellen. Sowohl die Vokalkompositionen selbst als auch deren konzertante Vortragsweise im Sologesang treffen nicht die Hörerwartung und Hörerfahrung der Jugend.
Für diese Unterrichtseinheit sollten die SchülerInnen über grundlegende Computerkenntnisse verfügen: Dateien öffnen und speichern, Umgang mit dem schulischen Netzwerk, Suchmaschinen im Internet, Umgang mit Scannern.
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Partner und Ort des Unterrichtsversuchs Die Unterrichtseinheit wurde im November und Dezember 2003 im Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach am Main mit der Klasse 11a erprobt.
[link 01] www.hsgerlenbach.de Die Planung und Durchführung lag in den Händen von Bernhard Wehle, für die technische Ausrüstung und Installation im Computerraum sorgte der Systembetreuer der Schule Norbert Elbert.
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¬ | Für jede Arbeitsgruppe einen PC mit CD-ROM-Laufwerk, Soundkarte, Kopfhörer, Klinkenkupplung für zwei Kopfhörer (pro Gruppe maximal zwei bis drei SchülerInnen) |
¬ | Digitalkamera mit USB-Kabel und Installations-CD zum Import der Bilder auf den PC |
¬ | Software
[link 02] MAGIX music maker Schulversion 2004/2005, Bestellung der Software bei MAGIX AG, Borsigstr. 24, 32312 Lübbecke, Tel.: +49 (0)5741- 34 55-0. |
¬ | Lernprogramm Click & Learn: Lernprogramm zum MAGIX music maker. In 15 anschaulichen Filmen und Lektionen vermittelt Kurt Wehle die Grundlagen des Programms. Am Ende einer Lektion kann das erlernte Wissen direkt in kleinen Tests überprüft werden. Neben der Einführung selbst sind auch die Schulversion 2004/2005 des MAGIX music maker sowie hochwertige Klänge aus den Magix Soundpools mit auf der DVD-ROM enthalten. Systemvoraussetzungen: Windows 98 SE/ ME/ 2000/ XP, 500 MHz Prozessor oder besser DVD-Laufwerk, mind. 128 MB RAM (256 MB empfohlen), 1 GB Platz auf der Festplatte (5 GB empfohlen), 16-Bit Soundkarte (ASIO-kompatibel empfohlen), Grafikkarte mit mind. 16 MB RAM,
[link 03] http://www.lugert-verlag.de/Musik_und_Unterricht/ |
¬ | Textverarbeitungsprogramm |
¬ | Bildbearbeitungsprogramm, z. B.
[link 04] Microsoft Photo Draw |
¬ | Beamer. Der Einsatz eines Beamers erleichtert die Durchführung des Projektes und eignet sich besonders zur Präsentation und Diskussion der Zwischenergebnisse in der Klasse. |
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Zum Thema: Musik der Romantik und Musikproduktion heute |
Das Kunstlied der Romantik Die Geschichte des klavierbegleiteten Sololiedes als einer selbständigen Kunstgattung, die sich vom gesellschaftlichen Musizieren ablöst, beginnt erst im 19. Jahrhundert mit Franz Schubert und fällt damit in die Zeit der Romantik. Das deutsche Lied besitzt seit Schubert übernationale Anerkennung und Bedeutung. Seine größten Vertreter nach Schubert sind Schumann, Brahms und Hugo Wolf. Es entwächst zunehmend dem Charakter der Hausmusik und wandelt sich zum Konzertlied, als welches es gleichrangig neben Sinfonie, Kammermusik und Klaviermusik steht. Charakteristisch für das romantische Lied sind hauptsächlich vier Eigenarten, die nur dem Anschein nach gegensätzlicher Natur sind. Von der Romantik werden sie als Lebenseinheit aufgefasst: 1. Die Flucht aus der Realität des täglichen Lebens in das Unwirkliche, Phantastische und Mystische; 2. das künstlerische Nacherleben der Vorzeit in Sage, Geschichte, Volkslied; 3. die Nachahmung schlichter Volkstümlichkeit in Gedicht und Musik; 4. die Entfaltung eines neuen Naturgefühls. Das Ziel des Komponisten ist es, den Ausdrucks- und Stimmungsgehalt von Gedichten mit musikalischen Mitteln auszudeuten und neu zu erfüllen. Durch die Verbindung von Wort und Musik entsteht eine ganz neue künstlerische Einheit als organische Verschmelzung. Das Klavier tritt als gleichberechtigter Faktor neben die Singstimme, es ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten tonpoetischer Deutung mit Hilfe der Tonmalerei, der Differenzierung der Harmonik im Dienste des Ausdrucks.
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Musikproduktion heute Waren im 19. Jahrhundert Melodie, Harmonik, Metrum, Dynamik und Form Träger des musikalischen Geschehens, so sind es in der heutigen Pop- und Rockmusik vor allem die Parameter Sound, Rhythmus und die visuelle Darstellung. Die für SchülerInnen gewohnte Verknüpfung von Klang mit visuellen Eindrücken bietet für die Hinführung zu romantischer Musik besondere Chancen. Die technischen und künstlerischen Möglichkeiten der Ton- und Klangerzeugung, Aufzeichnung, Speicherung und Bearbeitung, die Kombination von Ton und Bild mit Sequenzern spielen in der heutigen Musikproduktion eine herausragende Rolle. Wir begegnen diesen Techniken in der Filmmusik, der Werbung sowie der Rock- und Popmusik. Die gegenseitige Beeinflussung und Überlagerung von Wort, Ton und Bild bietet eine unendliche Vielfalt kreativer Gestaltungsmöglichkeiten sowohl für Laien (SchülerInnen) als auch für KünstlerInnen. In der Musikproduktion spielt heute auch die Vermarktung eine große Rolle. Dazu bedient man sich der Testmethoden der Psychologie, z.B. des Semantischen Differentials oder Polaritätsprofils. Mit dieser Methode können Zielgruppen, z.B. eine bestimmte Käuferschicht, erfasst werden. Die SchülerInnen lernen diese Testmethode kennen, um die Höreinstellung einer Einzelperson oder Gruppe herauszufinden. Sie dokumentieren ihr eigenes Hörverhalten zu romantischer Musik durch ein Polaritätsprofil vor und nach Durchführung des Projektes.
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Ziel der Unterrichtseinheit ist die Hinführung zum romantischen Liederzyklus, wobei hier unter Einbeziehung der neuen Medien mehr die Eigenaktivität und Kreativität der SchülerInnen im Vordergrund stehen und weniger die Vermittlung musikwissenschaftlicher und -historischer Inhalte. Diese sind zwar für das endgültige Verständnis der Romantik unablässig, ermöglichen aber den emotionalen Zugang nur teilweise. Neben dem Lerninhalt ”Kunstlied in der Romantik” berührt dieses Projekt ein ganzes Geflecht an nebengeordneten Lernzielen und Lernfeldern:
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Kunstlied: Stimmungen, Gefühle, Text, Textausdeutung, Form, Notation Die SchülerInnen erhalten einen Einblick in den Formen- und Ausdrucksreichtum des romantischen Kunstliedes. Das klavierbegleitete Sololied mit seinen musikalischen Mitteln zur Textausdeutung, die Rolle der Klavierbegleitung als Träger der Stimmungen und Gefühle in den Vor-, Zwischen- und Nachspielen werden für die Jugendlichen erfahrbar und fühlbar. Bei der Visualisierung der Hörerlebnisse arbeiten sie mit dem Text des Gedichtes und der Notation des Liedes. Auf diesen beiden schriftlichen Ebenen des romantischen Kunstwerkes kommt es in der mehrstündigen Unterrichtsfolge zu einer vertieften Beziehung zur Epoche der Romantik.
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Kreativität: Bilder erstellen, aussuchen, gruppieren Die SchülerInnen erstellen oder suchen nach Bildern, die die Stimmungen des Liedes und die Gefühle, die beim Hören der Lieder entstehen, widerspiegeln. Die Auswahl der bildnerischen Motive, die Art ihrer Zusammenstellung und die Positionierung im Ablauf des Liedes sind Ausdruck ihres Hörerlebnisses. Der Reiz in dem Projekt besteht darin, die Bildcollagen passend zu musikalischen Spannungsbögen, Höhepunkten, Ruhepunkten und formalen Strukturen zu postieren oder auch bildliche Kontraste und neue Sinnebenen zum Inhalt des Liedes herzustellen.
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Teamarbeit: kleine Gruppen, gegenseitige Hilfe Die Anzahl der Arbeitsplätze bestimmt die Gruppenstärke. Zwei SchülerInnen sind eine ideale Teamgröße. Wie bei jeder Gruppenarbeit in der Schule ist die Teambildung ein sehr spannender und hoch ”empfindlicher” Vorgang, der je nachdem harmonisch, manchmal aber auch konfliktreich verläuft. Für die Kreativprozesse ist eine kameradschaftliche Kooperation nicht nur in den Gruppen, sondern auch zwischen den Gruppen wichtig.
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Freiräume für Eigenaktivität: Bücherei, Fotoarbeiten In dieser Arbeitsphase verlassen die SchülerInnen den Computer- oder Klassenraum und suchen in der Bibliothek nach Motiven, fotografieren auf dem Schulgelände oder malen in einem anderen Raum Bilder. Ständige Kommunikation in und zwischen den Gruppen bringen neue Ideen und häufig Lösungen für (technische) Probleme.
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Wissenschaftliches Arbeiten: Dokumentation, Quellenangaben Bilder, die aus Büchern oder dem Internet entnommen und in der eigenen Collage verarbeitet werden, sollen mit Quellenangaben versehen werden. Somit entsteht eine Sensibilität für Autoren- und Urheberrechte, die nicht verletzt werden dürfen. In der Dokumentation beschreiben und erläutern die SchülerInnen die Arbeitsprozesse, ihre Ideen und Intentionen. Es können auch Schwierigkeiten in der Textausdeutung oder in technischen Bereichen geschildert werden.
[link 05] Arbeitsblatt Dokumentation [PDF | 93 KB]
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Umgang mit Sequenzer, Fotobearbeitung, Digitalkamera, Scanner, Netzwerk Die Erfahrung mit Sequenzertechnik ist bei Jugendlichen eher gering. Bei dem Sequenzerprogramm ”MAGIX music maker Schulversion 2004 /2005” können Bild und Ton eingefügt, verkürzt, verändert und variabel zueinander angeordnet werden. Das fertige Produkt kann, je nach Leistungsfähigkeit des Softwareprogramms, in verschiedene Filmformate exportiert werden, so dass sich zum Beispiel auch Freunde, die das Sequenzerprogramm nicht besitzen, am PC oder DVD-Player den fertigen Film ansehen können. Der Hinweis ”Das kennen wir schon” oder ”Ich habe zuhause ein besseres Softwareprogramm”ist selten zu hören, der MAGIX music maker bietet somit den Reiz des Neuen. Die Einarbeitung in solche Programme ist sowohl für Lehrer als auch Schüler sehr kurzfristig möglich. Digitale Fotografie und Bildbearbeitung sind dagegen weit verbreitet und werden mit der neuen Handygeneration, die gleichzeitig eine Fotokamera besitzt, immer selbstverständlicher. Die Mehrheit der Jugendlichen kennt Bildbearbeitungsprogramme von Microsoft Office und ist mit der Bildscannertechnik vertraut. Die Arbeit in großen Netzwerken wie dem einer Schule, sich dort zu bewegen und zu orientieren, zielgerichtet abzuspeichern, Dateien wieder zu finden, ist für viele SchülerInnen ungewohnt.
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Bild- und Filmgestaltung: Bildanordnung, Effekte, Texte Selbst gemalte Bilder können die SchülerInnen scannen oder fotografieren und in digitalisierter Form (JEPG-Format) in den MAGIX music maker integrieren. Auch selbst aufgenommene Fotografien importieren sie in den MAGIX music maker. Die Bildbearbeitung erfolgt vor dem Import meist in Microsoft PhotoDraw oder in anderen Programmen. Jedoch bietet auch die ”MAGIX music maker Schulversion” viele Methoden der Bildbearbeitung durch Einbeziehung von Effekten wie Spiegelungen, Verzerrungen und Vernebelungen. Bei dem Projekt hat es sich als günstig erwiesen, wenn man am Filmanfang die Titel der Kunstlieder und am Ende die Namen der jungen KünstlerInnen einfügt.
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Psychologie: Polaritätsprofile, Hörverhalten Mit dem Polaritätsprofil lernen die SchülerInnen ein Messinstrument der Psychologie kennen, das das Hörverhalten einer Person oder Gruppe (Abneigung, Zustimmung, Begeisterung) zu bestimmter Musik erkennen lässt. Interessant ist die Frage, ob es zu einer Veränderung im Hörverhalten nach dem Projekt kommt. Meist entsteht eine positive Veränderung in der Akzeptanz der ungewohnten Musik. Man sollte jedoch die SchülerInnen darauf aufmerksam machen, dass die Messergebnisse von vielen unvorhersehbaren Variablen (Frustration, Belastung, augenblickliche Stimmung) abhängig sind. Weitere Informationen finden sich auf dem
[link 06] Arbeitsblatt Polaritätsprofil [PDF | 106 KB] und dessen Quellenangaben. Es empfiehlt sich, die Befragung für die Polaritätsprofile in der ersten und letzten Stunde durchzuführen. Ob sie anonym oder namentlich erfolgt, können Lehrer und Schüler gemeinsam festlegen. Änderungen im Hörverhalten zu romantischer Musik vor und nach dem Projekt kann man folgender Statistik entnehmen, die beim Unterrichtsversuch erstellt wurde.
[link 07] Statistik Hörverhalten: Die Zahlen -90 (linke Seite) und +90 (rechte Seite) stellen die extremen Empfindungen im Hörverhalten dar und ergeben sich aus der Anzahl der SchülerInnen (30), die bei der Auswertung anwesend waren, und der Wertigkeit -3 und +3 für die Intensität der Empfindungen.
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Kritikfähigkeit: Präsentation, Schülerbewertung, Evaluation Am Ende des Unterrichtsprojekts steht die Präsentation in der Klasse oder auch in der Schulgemeinschaft. Diskussionen im Klassenverband und gegenseitige Bewertungen in mündlicher oder schriftlicher Form ermuntern zur Eigenkritik und differenzierter Beurteilung anderer Produktionen. Einen Vorschlag für Bewertungsmöglichkeiten findet man auf dem
[link 08] Arbeitsblatt Schülerbewertung [PDF | 127 KB]. Bei der Schülerbewertung im Rahmen des Schulversuchs wurde als Bewertung auf die Noten 1 bis 6 zurückgegriffen. Denkbar sind ebenso Punkte oder andere Methoden. Die Schülerarbeit 03 ”Allnächtlich im Träume” hat bei der Schülerbewertung die höchste Wertung erreicht. Solche Einschätzungen können die Arbeitsziele zukünftiger Unterrichtsprojekte beeinflussen. Vielleicht sollte man die Kunstlieder dann einmal in das persönliche Schülerumfeld verlegen. Die Evaluation am Ende des Projekts - ganz gleich, ob man sie anonym oder mit Namenszeichnung durchführt - spiegelt die meist sehr ehrliche Einschätzung der SchülerInnen gegenüber dem Projekt ”Visualisierung von Hörerlebnissen” in Zahlen wider. Siehe
[link 09] Arbeitsblatt Evaluation [PDF |141 KB].
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Fächerübergreifender Unterricht mit Deutsch und Kunst Fächerübergreifende Zusammenarbeit mit Deutsch (z.B. Textanalyse) und mit Kunst (eigene Bilder, Fotobearbeitung) ist sehr zu empfehlen und erstrebenswert. Manchmal birgt die Zusammenarbeit mit anderen Fächern auch das Risiko des Scheiterns, da alle Fachbereiche der Schule in zeitlichen Nöten und von fachinternen Zwängen (Schulaufgaben, Studientage, Konzerte, andere Projekte) begleitet werden. Deshalb wurde in diesem beschriebenen Projekt auf eine Kooperation verzichtet.
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Vorbereitung Es empfiehlt sich vor dem Beginn der Unterrichtseinheit in ein bis zwei Unterrichtsstunden einen Überblick über die Epoche der Romantik zu geben und einige instrumentale Werke der Romantik zu besprechen. Zum Beispiel Werkbetrachtungen und Komponistenporträts von Paganini ”Capricen”, Liszt ”Totentanz”, Berlioz ”Symphonie fantastique”.
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Arbeitshilfen Die ”Nothelfer” 01 bis 07 in den Stundenskizzen sind für den Lehrer und die SchülerInnen als Arbeitshilfen gedacht. Sie erklären die Handlungsschritte im Softwareprogramm. Es empfiehlt sich, den SchülerInnen die ”Nothelfer” als Datei zur Verfügung zu stellen, falls Fragen zur technischen Umsetzung auftauchen. In der Regel merken sich GymnasiastInnen aller Jahrgangstufen die ”Handgriffe” im Softwareprogramm sehr gut, nachdem sie einmal mit Beamer vorgemacht wurden.
[link 10] Nothelfer [PDF | 2 MB]
Die Hinführung zum Liederzyklus vollzieht sich in drei Phasen:
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Phase I: Hören, Empfinden 1. Stunde: Vorstellung der Kunstlieder / Empfindungen schildern und messen In dieser einführenden Stunde erfolgt die Vorstellung der Kunstlieder. Nach einem ersten Gespräch über die Eindrücke und einer kurzen Erklärung zur Messmethode mit dem Polaritätsprofil füllen die SchülerInnen die Profile aus und dokumentieren somit ihr Hörverhalten zu romantischer Musik. Anschließend bilden sich die Gruppen für die Teamarbeit. Meist gelingt es auch in der ersten Unterrichtsstunde, ein Kunstlied aus dem Zyklus einer Gruppe zuzuordnen. Arbeitsblätter für die 1. Stunde:
[link 11] Dichterliebe [PDF | 813 KB]
[link 12] Polaritätsprofil [PDF | 106 KB]
[link 13] Liedauswahl und Gruppeneinteilung [PDF |137 KB]
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Phase II: Visualisierung der Hörerlebnisse mit neuen Medien 2. Stunde: Vergleich von Text und Musik / Bilder entstehen Der Arbeitsauftrag an die SchülerInnen lautet, die Stimmungen, Gefühle und Formen der romantischen Kunstlieder mit Videos aus Bildcollagen zu interpretieren. Die Videofilme werden am Ende des Projekts wie im romantischen Werk als Zyklus aneinander gereiht und vorgeführt. Im Arbeitsblatt ”Arbeitsauftrag” kann man neben den Unterrichtszielen auch Hilfen im Umgang mit dem Netzwerk finden. Nach dem Audio-Import des Kunstliedes in das Softwareprogramm beginnt der Prozess der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Kunstlied: Hören der Lieder, Vergleich von Text und Notation, Sammlung erster Bilder. Arbeitsblätter für die 2. Stunde:
[link 14] Arbeitsauftrag [PDF |142 KB]
[link 15] Notentext [PDF | 3 MB]
3. Stunde: Bildbearbeitung / Bildcollagen Die als Hausaufgabe angefertigten Bilder oder Fotos werden in das Softwareprogramm importiert. Die Positionierung der Bilder, deren Bearbeitung und Behandlung der Bildübergänge erfolgt nach den Eindrücken der Musik und der Texte.
[link 16] Abbildung
4. Stunde: Bildcollagen und Filmeffekte Die Arbeit an der Bildcollage der letzten Stunde wird fortgesetzt. Bei der Sammlung und Anordnung der Bilder reflektieren die SchülerInnen ihre Arbeitsschritte. Ihre Dokumentation enthält sowohl die Quellennachweise und als auch die künstlerischen Intentionen. Arbeitsblätter für die 4. Stunde:
[link 17] Dokumentation [PDF |93 KB]
5. Stunde: Kontrolle der Effekte / Videoexport / Dokumentation Die Dokumentation der Arbeitsschritte wird abgeschlossen. Mit dem Export der Daten als Video oder DVD endet der künstlerische und kreative Prozess dieser Unterrichtseinheit. Die Arbeitsergebnisse werden auf dem Schulserver gespeichert und später auf CD bzw. DVD gebrannt. Arbeitsblätter für die 5. Stunde:
[link 18] Dokumentation [PDF | 93 KB]
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Phase III: Hören, Empfinden, Auswerten 6. Stunde: Vorstellung der Arbeitsergebnisse / Empfindungen Am Ende des Unterrichtsprojekts steht der komplette Zyklus als visualisiertes Gesamterlebnis, eine Art von ”Klassenkunstwerk”, das bei seiner Präsentation in der Klasse oder später im schulischen Bereich alle künstlerischen Stärken und Empfindungen einer jugendlichen Altersgruppe zeigt. Wenn der Vortrag aller Schülerarbeiten einmal wiederholt werden kann, empfiehlt sich eine Schülerbewertung der Ergebnisse. Diese kann entweder in einer Diskussion erfolgen oder in einer schriftlichen Beurteilung, die oft ganz erstaunliche Einschätzungen deutlich macht. Arbeitsblätter für die 6. Stunde:
[link 19] Klassenbewertung [PDF | 127 KB]
7. Stunde: Bewertung der Arbeitsergebnisse / Evaluation Nachdem die SchülerInnen ihre Filme gegenseitig bewertet haben und damit die Kunstlieder als Zyklus mehrmals komplett gehört und erlebt haben, ist nun der interessante und spannende Punkt, ob sich durch die Beschäftigung mit Kunstliedern das Hörverhalten geändert hat. Dies wird durch das zweite Polaritätsprofil und dessen Vergleich mit dem ersten, das am Anfang der Unterrichtseinheit erstellt wurde, möglich. Die abschließende Evaluation zeigte im Modellprojekt neben kritischen Äußerungen der SchülerInnen doch eine überwiegend positive Einstellung. Arbeitsblätter für die 7. Stunde:
[link 20] Polaritätsprofil [PDF | 106 KB]
[link 21] Evaluation Dichterliebe 11a Ergebnisse [PDF | 141 KB] Die Statistik des Hörverhaltens der Klasse 11a,
[link 22] Abbildung
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Produktionsergebnisse der Klasse 11a: Vorspann:
[link 23] [RealMedia | 11 Sek.],
[link 24] [Windows Media | 11 Sek.] Im wunderschönen Monat Mai:
[link 25] RealMedia | 1Min. 18 Sek.],
[link 26] [Windows Media | 1Min. 18 Sek.] Aus meinen Tränen sprießen:
[link 27] [RealMedia | 53 Sek.] ,
[link 28] [Windows Media | 53 Sek.] Die Rose, die Lilie, die Taube:
[link 29] [RealMedia |54 Sek.],
[link 30] [Windows Media |54 Sek.] Wenn ich in deine Augen seh:
[link 31] [RealMedia | 1 Min. 22.Sek.],
[link 32] [Windows Media | 1 Min. 22.Sek.] Ich will meine Seele tauchen:
[link 33] [RealMedia | 56 Sek.],
[link 34] [Windows Media | 56 Sek.] Im Rhein, im heiligen Strome:
[link 35] [RealMedia | 1 Min. 45 Sek.],
[link 36] [Windows Media | 1 Min. 45 Sek.] Ich grolle nicht, und wenn das Herz:
[link 37] [RealMedia | 1 Min. 20 Sek.],
[link 38] [Windows Media | 1 Min. 20 Sek.] Und wüßten's die Blumen:
[link 39] [RealMedia | 1 Min. 16 Sek.],
[link 40] [Windows Media | 1 Min. 16 Sek.] Das ist ein Flöten und Geigen:
[link 41] [RealMedia | 1 Min. 34 Sek.],
[link 42] [Windows Media | 1 Min. 34 Sek.] Hör ich das Liedchen klingen:
[link 43] [RealMedia | 1 Min. 55 Sek.] ,
[link 44] [Windows Media | 1 Min. 55 Sek.] Ein Jüngling liebt ein Mädchen:
[link 45] [RealMedia | 1 Min.],
[link 46] [Windows Media | 1 Min.] Am leuchtenden Sommermorgen:
[link 47] [RealMedia | 2 Min. 34 Sek.],
[link 48] [Windows Media | 2 Min. 34 Sek.] Ich hab im Traum geweinet:
[link 49] [RealMedia | 2 Min. 28 Sek.],
[link 50] [Windows Media | 2 Min. 28 Sek.] Allnächtlich im Träume:
[link 51] [RealMedia | 1 Min. 44 Sek.],
[link 52] [WindowsMedia | 1 Min. 44] Aus alten Märchen winkt es:
[link 53] [RealMedia | 2 Min. 34 Sek.],
[link 54] [Windows Media | 2 Min. 34 Sek.] Die alten, bösen Lieder:
[link 55] [RealMedia | 4 Min. 7 Sek.],
[link 56] [Windows Media | 4 Min. 7 Sek.]
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Diese Unterrichtseinheit ist übertragbar auf andere Liederzyklen oder auch auf das Thema ”Charakterstücke der Romantik”, bei denen die poetische Idee in der Überschrift der Auslöser für die Visualisierung von Hörerlebnissen sein kann.
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Audioimport Wenn große Klassen den Audioimport vornehmen wollen, sollten mehrere Audio-CDs mit Schumanns ”Dichterliebe”vorhanden sein, damit nicht zu viel Wartezeit entsteht. Alternative: Der Audioimport wird vor den Stunden von einer kleinen Gruppe von SchülerInnen oder vom Lehrer selbst erstellt. Der Zeitaufwand beträgt ungefähr 30 Minuten.
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Netzwerk Im Modellprojekt traten immer wieder Probleme mit dem Netzwerkzugriff auf. Vgl.
[link 57] Evaluation [PDF | 141 KB] Um das zu verhindern, ist es empfehlenswert, wenn die SchülerInnen ihre Daten am Ende der Stunde nicht auf den Schulserver, sondern auf einer örtlichen Festplatte speichern.
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Weitere Unterrichtsmaterialien |
Musikaufnahme Schumann, Dichterliebe. Die Interpreten der Tonaufnahme sind: Bernhard Wehle, Tenor und Carl W. Punzmann, Klavier. Es handelt sich um eine Aufnahme des Konzertes vom Februar 1991 im Alten Rathaus Miltenberg.
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Literatur RHEINLÄNDER, Matthias: Ton - Film - Schere. Praxis des Musikunterrichts. Sonderheft, Best. - Nr. 228, Lugert Verlag GmbH & Co KG, Oldershausener Hauptstraße 34, 21436 Marschacht, telefonische Bestellungen Telefon: 05 11 / 4 00 04-1 50 und Telefax: 05 11 / 4 00 04-1 76, ISBN 3-89760-228-8.
[link 58] http://www.lugert-verlag.de/Musik_und_Unterricht/
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