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Niels Knolle

VISUALISIERUNG VON MUSIK AM COMPUTER

Zum Thema: Was ist überhaupt Musik?

Musik scheint das zu sein, was wir hören. Aber was hören wir? Ob wir nun von Sprache, von Geräuschen oder eben von Musik reden - genau genommen vernehmen unsere Ohren einander überlagernde Schallwellen, mehr nicht. Auch die Tintenmoleküle einer auf dem Papier notierten Zeichenfolge stellen als solche noch nicht den Satz dar. Die Schallwellen am Trommelfell wie auch die Bildpunkte auf der Netzhaut müssen im Anschluss an ihre Transformation zu elektrischen Strömen im Gehirn auf der Basis von Erfahrungen und Zuordnungen decodiert werden. Erst im Bewusstsein des Menschen entstehen Musik bzw. Bilder oder anders ausgedrückt: Ihre Existenz ist an die verstehende Interpretation des Menschen gebunden.
Die computergestützte Darstellung von Gehirnströmen, die durch die Wahrnehmung von musikalischen Schallwellen hervorgerufen wird, kann zwar neurologisch informativ sein. Aber auch sie stellt keine Visualisierung von Musik dar, sondern zeigt lediglich Wechselspannungen, die sich analog zu den Schallschwingungen verhalten.
Und Partituren? Auch sie sind nicht die Musik selbst, sondern lediglich grafische Anweisungen für Aktionen, die Musik hervorbringen. Immerhin weisen einige ihrer visuellen Merkmale eine Entsprechung zu musikalischen Merkmalen auf, wie unten demonstriert wird.
Und Videoclips oder Filme? In manchen Einstellungen vermögen sie vielleicht zu zeigen, wie Musik mit Instrumenten hervorgebracht wird. Oder die Bilder zeigen, was der Regisseur beim Hören der Musik empfunden oder assoziiert hat, aber eine Visualisierung der Musik selbst stellen sie nicht dar.
Streng genommen lässt sich Musik also nicht visualisieren. Visualisieren lassen sich aber auditive Merkmale bzw. einzelne Aspekte der sinnlichen Erscheinungsform von Musik, aber eben nicht die Musik selbst.

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