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\\ Learning\ Codekit\ Frame Printer |
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| FrameDrucker (Only available in german) |
ein interaktives Projekt von Tina Tonagel |
| FrameDrucker - Verkauf eines Videobildes
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"FrameDrucker" ist ein studentisches Projekt von Tina Tonagel und entstand 2003 im Interface-Labor (lab3) der Kunsthochschule für Medien Köln. Der Münzautomat ermöglicht Auswahl und Kauf von Einzelbildern aus einem projizierten Video. Die "gekauften" Frames werden auf Fotopapier gedruckt und aus dem Film gelöscht - die verbleibende Videosequenz ist um genau einen Frame kürzer. Die Programmierung basiert auf modifizierten Komponenten des CodeKit-Archivs und wurde von dem CodeKit-Leiter Jochen Viehoff betreut. Martin Nawrath entwickelte die erforderliche Interface-Hardware.
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"Der FrameDrucker ist ein Automat, der die Dekonstruktion eines Videos durch den Kauf einzelner Frames ermöglicht:
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Während ein speziell für diesen Zweck produziertes Video als Loop an eine Wand projiziert wird, hat der Betrachter die Möglichkeit, Einzelbilder dieses Videos zu kaufen.
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Nach Münzeinwurf kann das Video durch Knopfdruck angehalten werden. Das in diesem Moment angezeigte Bild wird ausgedruckt und daraufhin aus dem Video gelöscht.
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Das Video löst sich auf. Es wird immer kürzer, die verbliebenen Frames rücken zusammen, die Lücke wird geschlossen, bis es komplett in seine Bestandteile zerlegt ist und im ursprünglichen Medium nicht mehr existiert." Tina Tonagel
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Dass Videos interaktiv gesteuert und verändert werden können, wird als Lehrinhalt im Java-Programmierkurs und in Fachseminaren thematisiert. Unterschiedliche Beispiele dafür werden im CodeKit-Programmarchiv unter der Rubrik "VideoControl" permanent weiterentwickelt und ergänzt (s. auch
› Code & Interaktion 2: "ThermoVideo"
- eine Temperatursteuerung für Videofilme). In diesem Umfeld entstehen immer studentische Arbeiten im Interface-Labor, die sich mit dem Medium "interaktiver Film" auseinander setzen. Der "FrameDrucker" von Tina Tonagel ist ein Beispiel dafür. Die Umsetzung der Idee der Künstlerin, einen Automaten für die "Dekonstruktion" des Videofilms zu entwerfen, wurde durch Betreuung der (Java-)Programmierung und der (Interface) Elektronik-Komponenten ermöglicht.
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Wichtig war es der Künstlerin, dass die verkauften Frames auch tatsächlich aus dem Original unwiderbringlich gelöscht werden. Der "FrameDrucker" ist kein "Fake"-Objekt: Jede einzelne Komponente vom Programm bis zur Münzprüferelektronik ist voll funktionsfähig und für den Käufer nachvollziehbar.
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Durch die Nutzung und Erweiterung von Modulen aus dem CodeKit-Archiv war der Programmieraufwand überschaubar. Viel Mühe in die Gestaltung investierte die Künstlerin in den Bau des Automaten.
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Hardware, Funktion und Aufbau |
Im Inneren des Automaten befindet sich ein PC, auf dessen Festplatte das Video gespeichert ist. Eine auf "Quicktime for Java" basierende Java-Applikation (s.u.) spielt das Video in einer Endlosschleife ab, die Wandprojektion erfolgt durch einen ebenfalls in dem Automaten installierten Daten-Beamer.
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Ein elektronischer Euro-Münzprüfer nimmt das Geld entgegen - derzeit 4 Euro pro Ausdruck. Das Gerät erkennt alle Euro-Münzen und ist so programmiert, dass beliebige Kombinationen bis zum angegebenen Betrag addiert werden können. An den Münzprüfer angeschlossen ist eine LCD-Anzeige, die den Käufer schrittweise anleitet und den verbleibenden Restbetrag anzeigt.
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Nach Einwurf von 4 Euro hat der Betrachter beliebig lange Zeit, um sich das Video anzuschauen und schließlich den "Auslöseknopf" zu drücken, der den Druckvorgang startet.
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Die Java-Applikation hält das Video an, so dass das ausgewählte Bild für etwa 12 Sekunden als Standbild zu sehen ist. Anschließend läuft das Video normal weiter, allerdings ohne das verkaufte Einzelbild.
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Nach 90 Sekunden ist das Bild gedruckt und kann dem Auswurfschlitz entnommen werden.
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Das verwendete Papier hat ein Format von 21 x 20 cm, das Bild ist mittig in der Größe 14 x 11 cm aufgedruckt, darunter steht als Signatur: Einzelbild aus dem Video "Lift" von Tina Tonagel.
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Der Münzprüfer zählt außerdem unabhängig vom Geldeinwurf die Anzahl der Ausdrucke und zeigt im Display an, wenn das Druckerpapier verbraucht ist.
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› Auszug aus dem Java-Programm Die Software für den "FrameDrucker" verwendet Standardmodule des CodeKit-Archivs zum Abspielen von Quicktime-Videos und der Ansteuerung des seriellen Ports (com1 oder com2). Das Hauptprogramm ist die ausführbare Java-Applikation "Video", die das Video in einer Endlosschleife im "FullScreen-Modus" abspielt. Die Kommunikation mit dem Euro-Münzprüfer wird durch die Klasse "Muenzpruefer" realisiert. Für den Ausdruck eines Frames auf den (USB) Thermosublimationsdrucker wird die Klasse "PrintResolution" benutzt. In dem gezeigten Auszug des originalen Java-Codes wird ersichtlich, dass die verbleibende Videosequenz - nach dem Löschen eines Frames - neu abgespeichert wird. Dieser Prozess dauert einige Sekunden und überschreibt die alte Version des Videos. Die Originalversion kann nicht wiederhergestellt werden.
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