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\\ Lernen\ Me[i]Mus \ Medienkompetenz |
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| Martin EibachMEDIENKOMPETENZ IM MUSIKUNTERRICHT |
Musikpädagogische Medienkompetenz |
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Sowohl der Begriff der Medienkompetenz als auch der Begriff der medienpädagogischen Kompetenz erscheinen je für sich noch zu abstrakt, um konkret im Musikunterricht wirksam zu werden. Eine Schwierigkeit liegt u.a. darin, dass es wenig Konzepte über die Kombination fachdidaktischer und medienpädagogischer Anforderungen im Musikunterricht gibt. MusiklehrerInnen benötigen daher musikpädagogische Medienkompetenz, in der diese beiden Bereiche zusammenfallen. Musikpädagogische Medienkompetenz lässt sich als die Fähigkeit beschreiben, komplexe Unterrichtssituationen zu inszenieren, in denen der Medieneinsatz in Hinblick auf die jeweilige didaktische Vermittlungsintention bewusst geplant, durchgeführt und evaluiert wird. Dazu ist zunächst insbesondere die eigene Medienkompetenz der LehrerInnen im Sinne Blömeckes eine grundlegende Voraussetzung. Darüber hinaus geht es darum, wie Computer, Sequenzer & Co zum Einsatz kommen, so dass das leitende Ziel musikalischer Vermittlungspraxis, die Ermöglichung musikalischer bzw. musikbezogener Erfahrungen › [10] erreicht wird. Dazu ist ausdrücklich medienpädagogisches Wissen einzubeziehen. Elementar ist z.B. ein Wissen darüber, wie Kinder und Jugendliche Medien nutzen und welche Konsequenzen diese Nutzung für ihr Lernen hat. Ferner bedeutet medienpädagogische Kompetenz im musikpädagogischen Zusammenhang auch, dass LehrerInnen die spezifische Qualität jugendlicher Medienrezeption und Erlebnisweisen wahrnehmen und zur Sprache bringen › [11].
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Musikalische Erfahrungen ermöglichen Gleichzeitig bedeutet musikpädagogische Medienkompetenz eine Orientierung am leitenden Ziel des Musikunterrichts, der Ermöglichung musikalischer Erfahrungen. Musik fügt dem Erfahrungshorizont des Menschen eine „unersetzbare, durch kein anderes Medium zu gewinnende Erkenntnis und Erfahrung von unserer natürlichen und sozialen Umwelt”› [12] hinzu. Von diesem so genannten „ästhetische Paradigma” der Musikpädagogik muss sich auch die Arbeit mit neuen Medien im Musikunterricht leiten lassen. › [13] Die neuen Medien dürfen im Musikunterricht der allgemein bildenden Schule niemals Selbstzweck sein, sondern ihre Verwendung muss sich mit Blick auf dieses „ästhetische Paradigma” behaupten können. Konkret gesprochen bedeutet dies z.B., dass der Umgang mit einem Sequenzerprogramm als Lernziel für eine Unterrichtsreihe nicht ausreichend ist, sondern erst in Zusammenhang mit originär musikalischen Umgangsweisen kann der Einsatz neuer Medien musikpädagogisch sinnvoll werden (z.B. Klang-Arrangement eines Musikstückes mit Hilfe eines Sequenzerprogramms). Handlungsorientierte Zugänge zur Musik lassen sich mit der Forderung nach musikbezogenen Erfahrungen besonders gut verknüpfen. Denn eine Grundüberzeugung des handlungsorientierten Ansatzes ist es, dass „die Vorgänge des Hörens und Verstehens von Musik nicht ausschließlich als kognitive Vorgänge, sondern vor allem als handlungsbezogene Prozesse gewertet werden”› [14]
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