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01.06.2005

Thomas Münch

Selbstprofessionalisierung

Musik und Medien bei Schülern und Lehrern
Selbstsozialisation am Beispiel Musik
Jugendliche - Musik - Medien
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Konflikte - Herausforderungen
Literatur

LehrerInnen - Musik - Medien

MusikLehrerInnen


Bei MusiklehrerInnen ist vor allem ein konservativer, distanzierter Medienumgang zu beobachten. Neue Medien werden von ihnen sowohl beruflich als auch privat kaum genutzt. „Leitmedien” im Musikunterricht sind Buch, Fotokopie, CD und MC. Wenn neue Medien verwendet werden, dominieren herkömmliche Umgangsweisen (z.B. die Erstellung von Arbeitsblättern oder Notenblättern am Computer). Die fachdidaktische Relevanz der neuen Medien wird als gering eingeschätzt. Anders gesagt: Die Nutzung des Computers bei MusiklehrerInnen unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der Nutzung von LehrerkollegInnen anderer Fächer. In Bezug auf neue Medien bewegen sich MusiklehrerInnen nicht wie Musik-Profis, „sondern sie spalten ihre musikbezogene Professionalität ab vom alltäglichen Umgang mit Medien”. › [6].

Warum gibt es kaum neue Medien im Musikunterricht?


Gründe hierfür liegen in der häufig geringen Erfahrung vieler MusiklehrerInnen im Umgang mit neuen Medien im Unterricht und in der geringen Wertschätzung und Unterstützung, der ihnen für persönliches Engagement in diesem sehr zeitaufwändigen Bereich entgegengebracht wird. Bei der Arbeit mit neuen Medien im Musikunterricht fühlen sich viele Musiklehrer als Einzelkämpfer. Computerräume sind meist nicht für musikspezifische Anwendungen eingerichtet. Ein Internetanschluss oder ein Beamer für den Musiksaal rangieren in den Prioritätslisten der schulischen Bedarfaufstellungen allzu oft ganz weit hinten. Hinzu kommt, dass es nach wie vor einen eklatanten Mangel an didaktisch-methodisch aufbereiteten Materialien für die Nutzung von neuen Medien im Musikunterricht gibt.
Tiefer liegende Gründe für die zurückhaltende Nutzung neuer Medien im Unterricht finden sich in den musikalischen und medialen Biographien. Ihre ersten zentralen musikalischen Erfahrungen in Kindheit und Jugend haben fast alle MusiklehrerInnen an traditionellen akustischen Instrumenten und dem entsprechenden Repertoire aus der Kunstmusik gemacht. Unter professioneller Anleitung von MusiklehrerInnen arbeiteten sie jahrelang systematisch anhand passenden Repertoires an Technik und musikalischem Ausdruck. Dominierende Lernform war dabei das Meister-Schüler-Verhältnis; Zielsetzung war die künstlerisch adäquate Reproduktion von Musikwerken. Kompositorische Aktivitäten von SchülerInnen blieben - wenn sie denn überhaupt stattfanden - in diesem Unterricht die große Ausnahme.
Die musikalische Ausbildung an Universitäten und Musikhochschulen hat diese Entwicklung zumeist verstärkt. Auch hier stand die traditionelle Ausbildung am Instrument für ein kunstmusik-orientiertes Repertoire im Mittelpunkt. Aspiranten für die Lehramtsausbildung Musik, die ihren Interessenschwerpunkt außerhalb der europäischen Kunstmusik haben, werden in der Regel schon bei der Aufnahmeprüfung ausgefiltert. › [7] Vielfach formulierte Forderungen nach einer Reform der Ausbildungsinhalte › [8] finden in der Praxis bislang nur einen geringen Widerhall.

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